Mit dem Zeigen des Wolfsgrußes eines türkischen Nationalspielers bei der Europameisterschaft 2024 wurde erneut deutlich, wie rechtsextremistische Ideologien – darunter die auch als "Graue Wölfe" bekannte Ülkücü-Bewegung – Spannungen innerhalb unserer Gesellschaft fördern und demokratiefeindliche Haltungen stärken. Der nordrhein-westfälische Verfassungsschutzbericht 2023 führt die "Grauen Wölfe" mit rund 3.700 Unterstützerinnen und Unterstützern sowie zahlreichen Vereinen als eine große rechtsextremistische Bewegung mit internationalem Bezug in Deutschland auf.

Die öffentliche Debatte über Rechtsextremismus konzentriert sich häufig auf deutsch-nationalistische Ausprägungen, während rechtsextremistische Ideologien in Communities mit internationaler Geschichte und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen oft unbeachtet bleiben. Dabei zeigt sich, dass die „Grauen Wölfe“ insbesondere durch die gezielte Ansprache von Jugendlichen, etwa über Sportangebote, eine gefährliche Anziehungskraft entfalten.

Mit ihren Aktivitäten verstärkt die Bewegung Spannungen, insbesondere unter Communities mit internationaler Geschichte, und richtet sich gegen die Demokratie und die im Grundgesetz formulierten Werte von Freiheit, Gleichheit und Menschenwürde. Die Betroffenen dieser Spannungen erleben oft Diskriminierung und gesellschaftliche Ausgrenzung, was die Notwendigkeit einer stärkeren Auseinandersetzung mit dieser Thematik unterstreicht.

Ziel der Fachtagung ist es, die aktuellen wissenschaftlichen Befunde und Entwicklungen zu diskutieren, die bestehenden Bedarfe zu identifizieren, die Präventionsangebote zu dieser Thematik zu analysieren und gemeinsam mit Fachkräften aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Sicherheitsbehörden praxisnahe Strategien zu entwickeln, um diesen Herausforderungen effektiv zu begegnen.

Die Fachtagung richtet sich an Multiplikatoren sowie an Fachkräfte, die in Schulen, Beratungseinrichtungen, Verwaltungen und Vereinen mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben.